21. März 2025 | Artikel drucken | |
IT-Sicherheit ist den meisten nur ein paar Euro wert

5,10 € – mehr gibt es nicht für die IT-Sicherheit

Die meisten Deutschen geizen bei der IT-Sicherheit und geben nur wenige Euro im Monat dafür aus. Privat hapert es daher oft schon an den einfachsten Sicherheitsmaßnahmen. Das zeigt eine neue Bitkom-Studie.

Der Schutz privater Geräte wie Smartphones oder Laptops ist den Deutschen im Schnitt nur 5,10 Euro im Monat wert, in über der Hälfte aller Fälle (56 Prozent) sogar weniger als 5 Euro. Ein Viertel der für eine Bitkom-Studie befragten 1.021 Personen (ab 16) geben 5 bis 10 Euro pro Monat für die IT-Sicherheit ihrer privaten Geräte aus, neun Prozent sogar 11 bis 20 Euro.

Drei Prozent der Befragten verlassen sich nur auf kostenlose IT-Sicherheitsmaßnahmen, ebenfalls drei Prozent verzichten sogar ganz auf Antiviren-Software auf ihrem PC oder einen VPN-Zugang für ihr Smartphone.

Bei Online-Banking nicht sparen

„Die Hersteller der Smartphone- und Computer-Betriebssysteme haben in der Vergangenheit viele Schutzfunktionen integriert. Dennoch sollte jeder zumindest seine Sicherheitseinstellungen prüfen und überlegen, an welchen Stellen auch kostenpflichtige Dienste einen Mehrwert bieten können – insbesondere, wenn die Geräte für sensible Aufgaben wie etwa Online-Banking verwendet werden“, betont Felix Kuhlenkamp, IT-Sicherheitsexperte bei Bitkom.

Wie der Branchen- und Digitalverband feststellt, hapert es oft schon an den einfachsten Sicherheits- oder Schutzmaßnahmen. Dazu gehören regelmäßige Software-Updates, um Sicherheitslücken zu schließen. 30 Prozent der Befragten reagieren immerhin sofort auf solche Update-Angebote, 35 Prozent aktualisieren die Software ihrer Geräte regelmäßig, 20 Prozent unregelmäßig, 6 Prozent nur, wenn Probleme auftreten, 5 Prozent nie.

Auf die Frage, wie oft sie ihre persönlichen Konten auf verdächtige Aktivitäten überprüfen, sagten 29 Prozent der an der Studie Beteiligten einmal pro Woche, 27 Prozent einmal im Monat, 24 Prozent seltener als einmal monatlich, sieben Prozent so gut wie nie, nur zehn Prozent täglich.

Cyberkriminellen nicht Tür und Tor öffnen

Kuhlenkamp kommentiert das mit den Worten: „So wie man zu Hause nicht Fenster und Türen offenlässt, so sollte man auch Smartphone und Computer vor unbefugten Eindringlingen schützen. Dazu gehört sowohl die Nutzung aktueller Softwareversionen als auch der Einsatz geeigneter Schutzsoftware gegen Phishing-Mails und Schadsoftware. Ebenso wichtig ist die regelmäßige Kontrolle von Accounts und Geräten auf verdächtige Aktivitäten.“

Viele sehen sich der Umfrage zufolge aber auch schlicht überfordert. Nur 37 Prozent halten sich selbst für in der Lage, ihre Geräte ausreichend vor Cyberangriffen zu schützen. 54 Prozent wissen nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie selbst Opfer solcher Attacken werden.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gab aber an, eine Fortbildung in Cybersicherheit zu machen, um sich besser vor Angriffen und Malware schützen zu können. Das letztere Ergebnis überrascht, könnte aber auch der Situation der Umfrage geschuldet sein. Kuhlenkamp verweist indes darauf, dass neben der Möglichkeit von Online-Kursen auch Volkshochschulen Cybersicherheit im Lehrplan haben. „Wer sich schlecht vorbereitet fühlt, sollte sich dort anmelden“, sagt der Bitkom-Experte.

 

 

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Song about summer

Hier schreibt Klaus Hauptfleisch für Sie

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