25. Februar 2019 | Artikel drucken |

Kein bisschen geläutert – was hat sich getan bei Facebook?

Als der Cambridge Analytica Datenskandal Facebook vor rund einem Jahr ordentlich durchrüttelte gelobte Zuckerberg vor diversen Untersuchungsausschüssen Besserung. Groß angelegte Marketingkampagnen versuchten das Vertrauen wieder herzustellen, doch laut einem kürzlich veröffentlichen Bericht eines Ausschusses des britisches Parlaments verletzt Facebook weiterhin munter Datenschutz- und Wettbewerbsregeln.

Das Komitee für Digitales, Kultur, Medien und Sport veröffentlichte letzte Woche einen Bericht, in dem vorallem die Rolle von Facebook in Bezug auf den US-Wahlkampf und das Brexit-Referendum untersucht wurde. Dem Unternehmen wird vorgeworfen Daten „vorsätzlich und wissentlich“ und an Dritte verkauft zu haben. Besonders pikant ist dabei, dass diese Daten scheinbar für die Verbreitung von „Fake News“ missbraucht wurden.

Parlament fordert neue Regelungen

Im Rahmen der Untersuchung kamen die Mitglieder des Ausschuss zum Ergebnis, dass neue, strengere Regelungen notwendig sind, um Facebook künftig zur Rechenschaft ziehen zu können. Derzeit führen die laxen Vorschriften dazu, dass die Zuckerberg-Company sich nur vor sich selbst verantworten muss und sich weiterhin ungestraft über Datenschutz und Wettbewerbsgesetzte hinwegsetzt.

Deutschland als positives Beispiel

Aus den Berichten geht auch hervor, dass Deutschland als positives Beispiel genannt wird. Hier zu Lande ist im Netzwerkdurchsuchungsgesetz (NetzDG) u. a. geregelt, dass Hassreden innerhalb von 24 Stunden von Technologieunternehmen gelöscht werden müssen. Ähnliche Vorgaben, sowie eine unabhängige Regulierungsbehörde wünscht man sich auch in Großbritannien.

Die Sammlung von Nutzerdaten soll außerdem noch weiter durch das Bundeskartellamt eingeschränkt werden. Das würde bedeuten, dass über Whatsapp oder Instagram gesammelte Daten nur noch mit Einwilligung des Nutzers in Verbindung mit dem Facebook-Konto gebracht werden dürfen

Weltweiter Unmut & Klagen

Nicht nur in Deutschland und Großbritannien, auch in der USA und anderen Ländern weltweit wird gegen Facebook geklagt. Trotzdem hält sich die Mitwirkung von Facebook zur Aufklärung der Missstände weiterhin stark in Grenzen. Das Unternehmen begründet das damit, dass schon verschiedenste Änderungen vorgenommen wurden und man das Unternehmen seit den Vorwürfen stark verändert habe.

 

Quelle Titelbild: unsplash / Glen Carrie

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