9. November 2020 | Artikel drucken | |

Projekt Wintermute: KI gegen Cyberangriffe und für Nutzerfreundlichkeit

Speziell industrielle Netzwerke müssen besser gegen Cyberattacken geschützt werden, da Cyberkriminelle ihre Attacken vermehrt auf industrielle Anlagen richten. Das Forschungsprojekt Wintermute setzt deshalb auf Künstliche Intelligenz. Diese soll die Kommunikationsnetze vor potenziellen Angriffen schützen und die Privatsphäre von Nutzern bewahren.

Cyberkriminelle richten ihre Angriffe vermehrt auf die Kommunikationsnetze industrieller Anlagen. Den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) stellt das allerdings vor einen Zwiespalt: Einerseits will der Verband die digitale Vernetzung zugunsten des Industriestandorts Deutschlands vorantreiben, andererseits warnen die Angriffszahlen vor unbedachter Vernetzung. Sicherheitsexperten der bitkom schätzen den Schaden von Sabotage und Datendiebstahl durch Cyberangriffe in der deutschen Wirtschaft auf rund 206 Milliarden Euro – und das innerhalb von nur zwei Jahren.

Industrie bleibt vorsichtig

Industrieunternehmen sind bei der Nutzung der digitalen Plattformen aus Angst vor Cyberangriffen skeptisch, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt. 41 Prozent der Industrieunternehmen glauben, dass digitale Plattformen das Risiko vor Cyberangriffen verstärken. Außerdem spielen Datenschutz (63 Prozent), IT-Sicherheit (53 Prozent) und der Mangel an Mitarbeitern mit ausreichend Fachwissen (53 Prozent) ebenfalls für eine große Rolle bei den Befragten.

KI als Security-Hilfe

Der Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI) ist aus der deutschen Industrie nicht mehr wegzudenken. Jedes siebte Unternehmen nutzt Künstliche Intelligenz (14 Prozent) für IoT- oder Industrie 4.0-Projekte – Tendenz steigend.

Wintermute erhöht die Cybersicherheit und erschwert Angriffe durch Hacker. (Quelle: iStock / style-photography)

Das Projekt Wintermute setzt die KI speziell für Lagebeurteilung und Durchsetzung der Security ein. Auch die Benutzerfreundlichkeit des Netzmanagements wollen die Projektleiter mit dem Einsatz von KI erhöhen. Diesen Ansatz befürwortet auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und unterstützt das Projekt finanziell.

Der innovative Projekt-Ansatz

Die Besonderheit des Projekts Wintermute hebt sich durch die Ausrichtung der KI-Nutzung von anderen Projekten und Best Practices der Branche ab.

Bisherige Projekte hatten vor allem die automatische Erkennung schädlicher Kommunikationsmuster zum Ziel. Der Haken: Die Lösungen erfordern trotzdem händische Gegenmaßnahmen. Somit geht der Automatisierungscharakter der Lösungen verloren. Nur Experten mit fundiertem KI-Wissen können die Kommunikationsnetze so absichern.

Dieses Problem haben auch die Projektleiter erkannt. Wintermute soll eine zuverlässige Umgebung schaffen, sodass IT-Verantwortliche einen besseren Überblick über ihre Netze erhalten.

„Das Systemverhalten wird mittels Maschinellem Lernen klassifiziert und Verhaltensänderungen identifiziert, um die vorgeschlagenen Regeln individuell an die Bedürfnisse der Anwender anzupassen.“, so der Forschungsleiter Alexander von Gernler.

Außerdem wollen die Projektverantwortlichen die Benutzerfreundlichkeit der IT-Sicherheitslösungen erhöhen. So können auch weniger qualifizierte IT-Mitarbeiter die Lösungen erfolgreich bedienen.

 

Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.

 

Quelle Titelbild: iStock / metamorworks

Hier schreibt die Redaktion für Sie

Mehr Artikel vom Autor

Lesen Sie weiter

Abonnieren Sie jetzt den
Security Newsletter!

 

Powered by msecure!