5. Januar 2020 | Artikel drucken | |

Mangelnder Datenschutz: Patientendaten geraten oft in die falschen Hände

Recherchen des NDR haben ergeben, dass es gravierende Missstände beim Datenschutz im Gesundheitswesen gibt. Immer wieder versenden Kliniken, Arztpraxen, Labore und Abrechnungsstellen Patientendaten an falsche Empfänger.

Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 registrierten die Datenschutzbehörden der Länder ungefähr 850 Datenpannen durch Fehlversendungen von Patientenunterlagen. Die meisten registrierten Fälle gab es in Bayern.

Dunkelziffer soll verringert werden

Die Pannen in diesem höchst sensiblen Bereich dürften allerdings noch weit darüber liegen. Zum einen wird nicht jeder Fall bemerkt, zum anderen konnten sechs Bundesländer keine Zahlen nennen.

Die Meldepflicht wurde durch die Datenschutzgrundverordnung bereits deutlich verschärft. Durch das Verteilen von empfindlich hohen Bußgeldern könne der „Vermeidungsdruck“ bei Unternehmen jedoch noch weiter erhöht werden, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar dem NDR. „Nur so bekommt man am Ende eine Änderung der Situation hin und wird dann entsprechend auch ernst genommen.“

Bußgelder drohen

Drohen könnte das beispielsweise einer Klinik in Hamburg. Wie der NDR herausgefunden hat, hatte die Klinik seit 2013 insgesamt elf Briefe mit vertraulichen Patientendaten an eine Hamburger Psychotherapeutin verschickt. Diese hatte allerdings nichts mit den Patienten zu tun. In einer schriftlichen Antwort an den NDR nannte die Klinik menschliches Versagen als Ursache für die Pannenserie.

Quelle Titelbild: iStock / BrianAJackson

Hier schreibt Alec für Sie

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