13. September 2018 | Artikel drucken | | |

Hacker nehmen Kliniken ins Visier

Fachleute warnen: viele Unternehmen und Einrichtungen haben die IT-Sicherheit vernachlässigt. Momentan haben Hacker es vermehrt auf Kliniken abgesehen: verschobene Operationen und geschlossene Notaufnahmen sind die Folgen.

Cyberkrimelle schleusten ein Schadprogramm in das Netzwerk des Lukas-Krankenhauses in Neuss ein. Das Krankenhaus ist in digitaler Hinsicht schon weit fortgeschritten: Die Ärzte verfügen direkt am Krankenbett über Tablet-Computer virtuelle Patientenakten, Diagnosen, Blutwerte, Röntgenaufnahmen und vieles mehr. Doch aufgrund eines Hackerangriffs muss die gesamte IT abgeschaltet werden. Dies hat schlimme Folgen: Die Ärzte haben keinen Zugriff mehr auf digitale Patientenakten, Operationen müssen verschoben werden, die Strahlentherapie für Krebspatienten steht still und sogar die Notaufnahme muss geschlossen werden.

Cyberkriminalität an Krankenhäusern nimmt zu

Die Internetkriminalität in einem Krankenhaus steigt immer weiter an. Erst am Donnerstag traf es drei Krankenhäuser der Ameos-Gruppe in und um Bremerhaven. Die Auswirkungen waren zwar nicht so dramatisch wie beim Lukas-Krankenhaus. Doch auch hier mussten unter anderen die Notaufnahmen geschlossen werden. In einer „Krankenhausstudie 2017“ nennt die Unternehmensberatung Roland Berger, dass von 500 befragten Krankenhäusern 64 Prozent angaben, schon einmal Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. Doch die tatsächlichen Zahlen könnten noch höher liegen, da es jeden Tag Angriffe auf Kliniken gibt, die allerdings nicht gemeldet oder entdeckt werden.

Die größte Bedrohung sind Ransomware-Attacken

Die größte Bedrohung für Krankenhäuser sind aktuell die sogenannten Ransomware-Attacken. Dabei verschicken die Täter Schadsoftware, die Dateien der Klinik verschlüsselt und unbrauchbar macht. Die Täter bieten dann anschließend an, die Daten gegen Lösegeld wieder herzustellen. Es sind Massenattacken, denen jedes Unternehmen zum Opfer fallen kann. Doch Krankenhäuser sind besonders verletzlich, weil in der Medizin von Heute fast alle Abläufe digitalisiert sind. Umso wichtiger ist es, dass Krankenhäuser Investitionen in ihre IT-Sicherheit tätigen. Auch das Wohl der Patienten hängt von dieser Investitionen ab. Denn die Diagnosen und ihre Behandlungen hängen längst auch von einer sicheren IT ab.

 

Quelle Titelbild: iStock/ Cecilie_Arcurs

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